WÜRZBURG - MESPELBRUNN - PASSAU
WÜRZBURG - MESPELBRUNN - PASSAU
FERIEN IM OKTOBER 2020, WÜRZBURG - MESPELBRUNN - PASSAU
DIE ALTE MAINBRÜCKE
Sie wird vom Fussgänger- und Radverkehr genutzt. Mit ihren stadtbildprägenden Steinfiguren setzte die Alte Mainbrücke im 18. Jahrhundert wie die Prager Karlsbrücke eine in Rom mit der Engelsbrücke begonnene Tradition fort.
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Die erste, romanische Steinbrücke an dieser Stelle wurde schon um 1120 unter dem Dom- und Stadtbaumeister Enzelin errichtet, zuvor gab es dort eine Fähre. Bei Gründung der Fundamente wurden der Vita nach die dorthin von den drei Missionaren St. Kilian, Kolonat und Totnan gestürzten Statuen des heidnischen Freya-Heiligtums (heute innerhalb der Festung) wiedergefunden. Die damalige Brücke wurde bei den Hochwassern 1342 und 1442 teilweise zerstört, aber auch im Laufe der Jahre durch die sogenannten Holländerstämme, Holzstämme, die schwimmend im Fluss transportiert wurden, in Mitleidenschaft gezogen. Daher wurde das Bauwerk nach fast 350 Jahren Standzeit durch einen Neubau, die heutige Brücke, ersetzt.
Die Bogenbrücke aus Naturstein hat bei acht Öffnungen eine Gesamtlänge von 185 Metern.
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Zwölf Statuen von Heiligen wurden ab 1728/29 auf der Brücke errichtet. Bildhauer waren die Brüder Johann Sebastian Becker und Volkmar Becker sowie seit 1730 der aus Paris stammende Hofbildhauer Claude Curé. Die durch Verwitterung zerstörten Figuren wurden inzwischen durch Kopien ersetzt.
SCHLOSS MESPELBRUNN
Schloss Mespelbrunn verdankt seine Entstehung einer Schenkung des Mainzer Erzbischofs Johann II. von Nassau. Dieser übereignete am 1. Mai 1412 seinem kurfürstlichen Forstmeister Hamann Echter den Platz zum Espelborn, der im Talgrund an einem Weiher am Krebsbach ein unbefestigtes Haus errichtete. Da der Spessart zu jener Zeit ein wilder und unerschlossener Wald war und Hussiten ihn als Zwischenstation für ihre Plünderungszüge nutzten, begann 1427 Hamann Echters gleichnamiger Sohn, aus dem unbefestigten Weiherhaus seines Vaters ein befestigtes Haus mit Mauern, Türmen und einem Wassergraben zu errichten.
Sein heutiges Aussehen verdankt es grösstenteils Umbauten zwischen 1551 und 1569, die Peter Echter von Mespelbrunn und seine Frau Gertraud von Adelsheim durchführen liessen. Über dem Turmportal des Nordflügels befinden sich die Abbildungen beider und der Hausspruch:
Um 1840 wurde der zum Schlossteich hin gelegene Westflügel abgebrochen, nur noch der ehemalige Burgfried verblieb. Anstelle des Westflügels entstanden die beiden grossen Mauerbögen und öffneten den Schlosshof zum Teich.
Dank seiner versteckten Lage überstand das Wasserschloss Mespelbrunn unversehrt alle Kriegswirren und hat sein malerisches Erscheinungsbild erhalten. Es befindet sich noch in Privatbesitz. Die gräfliche Familie bewohnt den Südflügel des Hauses, während der Nordflügel seit Anfang der 1920er Jahre teilweise für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Das Schloss ist von Karfreitag bis Allerheiligen zu besichtigen.
Derzeitige Besitzerin des Anwesens ist Marie Antoinette Reichsgräfin von Ingelheim genannt Echterin von und zu Mespelbrunn – Freifrau Geyr von Schweppenburg (* 1973), die älteste Tochter des 2006 verstorbenen Albrecht Graf von Ingelheim.
Film - das Wirtshaus im Spessart
Schloss Mespelbrunn und Teile der Gemeinde wurden 1957 als Drehort des deutschen Spielfilms "Das Wirtshaus im Spessart" mit Liselotte Pulver und Carlos Thompson sowie als Schauplatz für das gleichnamige Theaterstück bekannt.
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Das Wirtshaus (Quelle) im Spessart ist eine deutsche Filmkomödie von Kurt Hoffmann aus dem Jahr 1958, frei nach der gleichnamigen Vorlage von Wilhelm Hauff aus
Franziska Comtesse von und zu Sandau ist mit ihrem Verlobten Baron Sperling, ihrer Zofe Barbara und einem Pfarrer per Kutsche auf dem Weg nach Würzburg, als sie mit dem Fahrzeug im Spessart in eine von den Räubern Knoll und Funzel ausgehobene Kuhle fahren, wobei ein Rad bricht. Sie folgen dem Rat dieser beiden an der Unfallstelle auftauchenden Gestalten und steigen im nahe gelegenen Wirtshaus ab. Dort treffen sie auf die Handwerksburschen Felix und Peter. Als weitere Räuber eintreffen, die die Comtesse zur Geisel erklären, um von ihrem Vater 20.000 Gulden Lösegeld zu erpressen, tauscht die Comtesse kurzerhand ihre Kleidung mit einem der Handwerksburschen und kann so dem Räuberhauptmann entkommen, der den vermeintlichen Burschen für seine Truppe rekrutieren will. Als Franziska zuhause erfährt, dass ihr Vater das Militär schickt, statt für den verkleideten Felix sowie Barbara und den Pfarrer das Lösegeld zu zahlen, kehrt sie trotzig zu den Räubern zurück, um in ihrer Verkleidung dem Hauptmann als Bursche zu dienen. Der erkennt das falsche Spiel schon bald und ist von Franziska ebenso angetan wie sie von ihm. Als es nach einigen Wirrungen zum Angriff des Militärs auf das Räuberlager kommt, flieht die Comtesse mit dem Räuberhauptmann und versteckt ihn im väterlichen Schloss. Dort erfährt sie von ihm, dass er ein verarmter italienischer Graf ist, dessen Vater einst vom Grafen Sandau, Franziskas Vater, um sein Vermögen gebracht wurde und der, nachdem unter die Räuber gefallen, ihr Hauptmann geworden ist. Er muss vor den nach ihm suchenden Soldaten aus dem Schloss fliehen und Franziska scheint sich der Hochzeit mit dem ungeliebten Baron Sperling beugen zu müssen. Doch kurz vor der Trauung taucht der Räuber-Graf wieder auf und Franziska lässt sich von ihm in ein neues Leben entführen.
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Mit den instabilen Machtverhältnissen während der Zeit der napoleonischen Feldzüge wurde auch die Gesellschaft instabil, Spielräume für Gewalt taten sich auf und Räuberbanden hatten Konjunktur. Die Geschichte von Hauffs Spessarträubern war im frühen 19. Jahrhundert zeitgemäss, insbesondere auch deshalb, weil die literarische Gattung des Unterhaltungsromans, speziell des Romans mit Räuberthemen, durch die Werke Götz von Berlichingen (Goethe) und Die Räuber (Schiller) in Mode kam. Die Gestalt des Räubers als edler Verbrecher, der mit seiner Bande zwar gegen Gesetze handelt, aber auch für Gerechtigkeit verarmter Unterschichten kämpfte, war dem „Volk“ willkommen.
PASSAU - DIE DREI FLÜSSE STADT
Bis zur Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1990 war die Stadt Passau die östlichste Mittelstadt des Bundesgebietes. Heute ist sie das östlichste Oberzentrum des Freistaates Bayern.
Naturräumlich betrachtet gehört das Stadtgebiet von Passau zur Naturraum- haupteinheit Oberpfälzer und Bayerischer Wald, hierbei im Speziellen zur
Die Flüsse Donau und Inn haben sich hier während der Hebung des bayerischen Waldes im Spät-Tertiär und Quartär in das kristalline Grundgebirge eingeschnitten. Die Folge war die Ausbildung eines antezedenten Durchbruchstals. Hierbei schneidet sich der Fluss aktiv, mit der tektonischen Hebung Schritt haltend, in den aufsteigenden Gebirgskörper ein.